Lärm plagt ein Drittel der Tiroler

Tiroler Ärzte warnen vor den gesundheitlichen Schäden, die Lärm verursacht. Tiroler seien aufgrund der Tallage und der dichten Besiedelung besonders belastet. Ärzte fordern Lärmschutz von der Politik.

 

Innsbruck – 15 Jahre lang hat der Innsbrucker Internist Maximilian Ledochowski seine Patienten nach Lärmbelastung abgefragt. Rund 2000 Fragebögen hat er ausgewertet. Das Ergebnis aus der Innsbrucker Praxis spiegelt sich in anderen Studien wider. Ein gutes Drittel der von Ledochowski Befragten fühlt sich lärmbelastet. Tendenz steigend. Diese Personen haben laut Ledochowski signifikant höhere Depressionswerte. Außerdem würden Lärmbelastete zu Übergewicht neigen. „Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Lärmbelastung, Depression und Fettleibigkeit“, erklärt Ledochowski.

Vor allem junge und alte Menschen seien besonders gefährdet. Lärm führe zu Bluthochdruck und Lernschwächen bei Kindern. Bei Erwachsenen nehme die Leistungsfähigkeit ab, das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko steige, alte Menschen würden schneller pflegebedürftig.

Der Innsbrucker Arzt hat sich deshalb mit Berufskollegen zusammengetan und eine Petition an den Tiroler Landtag verfasst. Die Politik möge dafür sorgen, dass die Lärmbelastung in Tirol geringer wird.

Insbesondere die Inntalfurche gehöre zu den Regionen Österreichs mit der größten Lärmbelastung. Die Berge wirken wie ein Amphitheater oder wie ein Hörsaal, wo der Schall noch verstärkt werde. Tirol hat eine sehr hohe Besiedelungsdichte. Dazu komme die Tourismuswirtschaft, deren Attraktionen oft mit Lärm verbunden seien.

 

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