Es tut sich was beim Hochwasserschutz für das Unterinntal: Der Wasserverband Hochwasserschutz Unteres Unterinntal bereitet sich auf die Konstituierung vor; im Mittleren Unterinntal wurde der Wasserverband im Jänner 2021 gegründet; beide Verbände sollen 2021 tätig werden.
Nachdem das Landesverwaltungsgericht die Beiziehung der Gemeinde Radfeld zum Wasserverband im Jänner 2021 bestätigt und die Beschwerde in allen Punkten abgewiesen hat, bereiten sich die sieben Verbandsgemeinden und vier Infrastrukturträger auf die Konstituierung des Wasserverbandes Hochwasserschutz Unteres Unterinntal und die Besetzung der Gremien vor. In der vorbereitenden Sitzung am 24. Februar in Kundl haben sich die Verbandsmitglieder dafür ausgesprochen, dass die Wörgler Bgm.in Hedi Wechner die Führung des Verbandes übernehmen soll. Ihr zur Seite steht als Leiter der Geschäftsstelle Martin Rottler. Gewählt werden die Organe des Wasserverbandes durch die Mitgliederversammlung, die den Wasserverband noch im Frühling 2021 konstituieren soll. Sobald die Konstituierung erfolgt ist, kann der Wasserverband seine operative Arbeit aufnehmen und in einem nächsten Schritt die Detailplanung für das Hochwasserschutzprojekt in Auftrag geben.
Ob die Gemeinde Radfeld trotz der Abweisung ihrer Beschwerde durch das Landesverwaltungsgericht den Rechtsweg weiter beschreitet, ist für die Konstituierung des Wasserverbandes unerheblich. Nicht zuletzt deshalb, weil das Landesverwaltungsgericht eine Revision nur in einem Detailaspekt zugelassen hat. Dieser betrifft ministerielle Vorgaben des Bundes, welche nicht durch das Landesverwaltungsgericht überprüft werden dürfen.
Ungeachtet dessen besteht ein Dialog mit Vertretern der Gemeinde Radfeld: Im Dezember 2020 fand ein erstes Treffen zwischen Vertretern der Bürgerinitiativen Radfeld und Wörgl sowie des Vereins Hochwasserschutz Tirol mit den Vertretern der Abteilungen Wasserwirtschaft und Bodenordnung des Landes Tirol statt. Im Rahmen dieses Termins konnten nicht alle Fragen erörtert werden. Alle Teilnehmer stimmten zu, dass der Dialog in Zukunft fortgesetzt werden soll.
Planung: Stand Studien zur mögliche Wirkung von Speicherkraftwerken
Die Rückhaltewirkung der bestehenden Großspeicherkraftwerke der TIWAG und des Verbundes bei Hochwasserereignissen ist schon jetzt in der aktuellen Planung berücksichtigt.
Die von der Energie West beauftragte Studie zur möglichen Rückhaltewirkung künftiger Speicherkraftwerke wurde vom Landesverwaltungsgericht als unerheblich zurückgewiesen, da derart theoretische Überlegungen kein rechtlich relevantes Argument darstellen.
Die Vertreter der Energie West haben bei der Übergabe eines Exemplars der Studie an das Land Tirol eingeräumt, dass es sich um eine Auflistung von theoretisch möglichen Speicherstandorten handelt, von denen selbst langfristig nicht einmal ein Bruchteil eine Chance auf Realisierung hat. Welche konkreten Kraftwerksprojekte und Standorte der rund 50 in der Studie genannten Speicherstandorte die Mitglieder der Energie West weiterverfolgen wollen, geht aus der Studie nicht hervor. Somit können weder deren grundsätzliche Realisierbarkeit eingeschätzt noch die allfälligen Auswirkungen auf den Hochwasserabfluss berechnet werden.
Unabhängig davon prüft das Land derzeit in der Studie „Wirksamkeit alpiner Kraftwerkspeicher für den Inn“ die sich derzeit in Umsetzung befindlichen bzw. konkret geplanten Kraftwerksprojekte der TIWAG (SKW Kühtai, AK Kaunertal) hinsichtlich ihrer Auswirkung auf den Hochwasserrückhalt. Ergebnisse werden im Frühling 2021 erwartet und in der weiteren Planung berücksichtigt.
Wasserverband im Mittleren Unterinntal gegründet
Die 13 Gemeinden im Projektgebiet zwischen Terfens und Reith i. A. sowie die vier Infrastrukturträger haben am 22. Jänner 2021 den Wasserverband „Hochwasserschutz Mittleres Unterinntal“ gegründet. Im nächsten Schritt werden die Satzungen des Verbandes an die Wasserrechtsbehörde zur Anerkennung übermittelt.
Kennen Sie Schwarzerde? Haben Sie schon einmal vom Terra PretaPrinzip gehört? Nein? - Dann ist jetzt die beste Gelegenheit, das zu ändern und einen spannenden Versuch am Kundler Oberfeld zu beobachten!
Der Einsatz von Pflanzenkohle in der Landwirtschaft ermöglichte jene Städte und großen Ansiedlungen, von denen die Entdecker Südamerikas einst berichteten. Noch heute findet man die Beweise dafür in Form von Pflanzenkohle in der dortigen Erde. Das Terra-Preta-Prinzip funktioniert aber auch bei uns – im Oberfeld wird es von „Gartenneulingen“ umgesetzt. Mit aktivierter Pflanzenkohle im Boden steigt der Ernteertrag und das Gießen entfällt. Die Kohle speichert das Wasser aus den Regenfällen und gibt es bei Trockenheit an die Pflanzen ab. Dafür sorgen u. a. effektive Mikroorganismen, die ebenfalls im Boden wirken. Außerdem wird der CO2-Gehalt in der Atmosphäre gesenkt, daher auch der Begriff „klimaaktiv“.
„Klimaaktiv“ – wie geht das?
Bäume und Grünpflanzen nehmen während ihres Wachstums CO2 auf. Sterben sie ab, geben sie diese Menge wieder an die Atmosphäre zurück. Die CO2-Bilanz ist ausgeglichen. Werden diese organischen Stoffe aber verkohlt, also zu Pflanzenkohle gemacht, dann entweicht nur noch der Sauerstoff (O) in die Atmosphäre, der Kohlenstoff (C) bleibt als Pflanzenkohle über. Die Klimabilanz wird dadurch positiv. Mit den 30 Litern Pflanzenkohle, die im Oberfelder Gemüsebeet vergraben liegen, ist also weniger CO2 in der Atmosphäre als zuvor. Das ist klimaaktives Gärtnern in Kundl!
Das Gartenprojekt im Oberfeld
Elke Zach, Bewohnerin im Oberfeld und Lehrerin an der BHAK Wörgl, machte das Wissen um die Pflanzenkohle zu einem Thema für die Abschlussarbeit der nächsten 5. Klasse. Ein Teil der Abschlussarbeit ist ein kleines Versuchsfeld. Corona machte den Plänen einen kleinen Strich durch die Rechnung – so werkelte Frau Lehrerin eben allein am Gemüsefeld. Aber nur kurz, denn Elke blieb nicht allein. Zuerst folgte sie den Anleitungen von Georg Miggitsch, einem langjährigen Terra Preta-Hobby-Gärtner aus Bad Häring. Mit dem ersten Spatenstich kamen auch schon die Nachbarn neugierig herbei. Gemeinsam wurde (unter bravem Baby-Elefanten-Abstand) der Boden umgestochen, die Erde gelockert, der Rand abgesteckt und die aktivierte Pflanzenkohle aufgebracht. Darauf folgte eine dicke Schicht Grasschnitt, um den Boden vor Austrocknung zu schützen und die Humusbildung durch effektive Mikroorganismen anzukurbeln. Die ersten Pflanzen wurden gesetzt und Samen gesät. Das war im April
Flora & Fauna in Einklang
Hinter den Beeten und an den Rändern entstehen Blühstreifen für Bienen. In diesen Bereichen wurde pure Pflanzenkohle aufgetragen, da Insektenwiesen karge Böden bevorzugen. In den Erdbeer- und Gemüsebeeten befindet sich aktivierte Pflanzenkohle, die für höheren Ernteertrag sorgt und das Gießen unnötig macht. Zwei kleine Steinhügel sollen Eidechsen einladen. Und das Insektenhotel gleich daneben ist das nächste Projekt. Es wird nach und nach eingerichtet. Die „Oberfelder“ Andreas, Vera, Leon und Luca werden wohl fleißig mithelfen.
Vom Schul- zum Nachbarschaftsprojekt
Charly, Isabella, Esther, Christian, Reini, Sonja, Martin – alle sind vom Gartenfieber angesteckt und unterstützen die Initiative. Grasschnitt wird nicht abtransportiert, sondern am Gemüsefeld verteilt. Salat und Kräuter werden bereits gemeinsam geerntet und die Kinder freuen sich über die ersten Erdbeeren. Auch so manches nette Gespräch mit Spaziergängern entspann sich bereits rund um das Oberfelder Gemüsebeet. Über den Radiosender Ö1 kann man nachhören, was in Kundl passiert (auf der Ö1-Homepage nach den Gartentagen suchen und Beiträge aus Kundl und Bad Häring nachhören). Und was machten die Schülerinnen, die coronabedingt nicht aus ihren Orten kamen? Sie schnitten als Hausübung einen Film über die richtige Anwendung (anzusehen unter www.witch-house.at – terra preta Basis Set, richtige Anwendung) und berichten über Instagram von der Pflanzenkohle-Wirkung. Die Oberfelder garteln derweil weiter mit ihrer Pflanzenkohle, freuen sich über die Ernte und auf Spaziergänger im Kundler Oberfeld.
Mit der ÖBB Trassenfühung im Bereich Kundl besteht die einmalige Gelegenheit, eine große Bahn-Unterführung für die Umfahrungsstrasse im Westen mit zu planen - Gespräche diesbezüglich laufen bereits mit der ÖBB. Vor ca. 30 Jahren wurde bereits eine Umfahrung Kundl angedacht, ist aber an unterschiedlichen Interessen im Gemeinderat gescheitert und wurde nicht mehr weiterverfolgt.
Bürgermeister und Vertreter der Infrastrukturträger trafen sich im Sommer, um aktuelle Informationen zur Konstituierung des Wasserverbandes Unteres Unterinntal auszutauschen und eine aktuelle Studie zur alpinen Retention zu besprechen.
Für die Konstituierung des Wasserverbandes Unteres Unterinntal muss die Entscheidung des Landesverwaltungsgerichtes zum Einspruch von Radfeld abgewartet werden. Erst nach einer Konstituierung können die Planungen wieder aufgenommen werden. Eine aktuelle Studie der Energie West zur alpinen Retention bringt keine neuen Erkenntnisse für die Planungen.
Landesverwaltungsgericht entscheidet über Wasserverband
Im Februar 2019 haben die sechs Gemeinden Breitenbach, Brixlegg, Kramsach, Kundl, Rattenberg und Wörgl gemeinsam mit ÖBB, TIWAG, ASFINAG und der Landesstraßenverwaltung die Gründung des Wasserverbandes für den Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal beschlossen. Die Statuten wurden von allen Beteiligten in mehreren Sitzungen mit Bezirkshauptmann Christoph Platzgummer und dem Baubezirksamt Kufstein ausgearbeitet. Am 11. März 2020 erging der positive Bescheid der Wasserrechtsbehörde zur Konstituierung des Verbandes und zur zwangsweisen Einbeziehung der Gemeinde Radfeld. Dagegen hat die Gemeinde Radfeld Einspruch erhoben; die Entscheidung des Landesverwaltungsgerichtes dazu ist noch ausständig.
Planungen werden nach Konstituierung wieder aufgenommen
In den vergangenen fünf Jahre wurde in zahlreichen Treffen gemeinsam mit der Abt. Wasserwirtschaft ein sogenanntes Generelles Projekt für den Hochwasserschutz der betroffenen Gemeinden ausgearbeitet und breit diskutiert. Die Gemeinde Radfeld ist stark von diesem Projekt betroffen, da hochwassergefährdete Flächen künftig als Retentionsflächen genützt werden sollen. Deshalb wurden alle machbaren Anregungen aus über 200 persönlichen Grundeigentümergesprächen in die überarbeitete Projektvariante von 2018 aufgenommen. Es liegt im Interesse aller, dieses wichtige Projekt in Zusammenarbeit mit allen Betroffenen zu planen und zu entwickeln. Aber dazu braucht es einen konstituierten Wasserverband. Denn die Detailplanung und in der Folge die Umsetzung der Schutzmaßnahmen kann nur vom Wasserverband in Auftrag gegeben werden. Erst nach einer positiven Entscheidung des Landesverwaltungsgerichtes bzw. nach einer finalen rechtlichen Beurteilung kann sich der Wasserverband konstituieren, die Planungsarbeiten wiederaufnehmen und den erforderlichen Hochwasserschutz umsetzen.
Wiederholte Kritikpunkte unberechtigt
Mehrfach wurden in der Vergangenheit insbesondere vom Verein Hochwasserschutz und deren Beratern, der Firma I.N.N. die fachlichen und rechtlichen Grundlagen der Gefahrenzonenpläne kritisiert. Das Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus hat im März dieses Jahres unmissverständlich bestätigt, dass die Ausweisung der Gefahrenzonen verordnungsgemäß und nach den geltenden Richtlinien erfolgt ist und damit auch der hydrologische Längenschnitt bestätigt wurde.
Keine neuen Erkenntnisse bei Alpiner Retention
Schon 2017 hat eine Studie der Technischen Universität Wien aufgezeigt, dass ein Wasserrückhalt in alpinen Regionen keinen Beitrag für den Inn leistet kann, um insbesondere die Retentionsflächen von Radfeld zu verkleinern. Die Untersuchung hat nachgewiesen, dass selbst bei 130 kleineren Rückhaltebecken in den alpinen Seitentälern die Wirkung auf den Hochwasserabfluss im Unterinntal sehr gering wäre. Ein enormer Aufwand stünde einem minimalen Effekt gegenüber.
Wie würde die Situation aber beim Bau von – größeren – Speicherkraftwerken aussehen? Die Energie West hat sich damit in einer Studie mit dieser Frage beschäftigt. Diese Studie liegt dem Land Tirol nicht vor. Der Leiter der Abt. Wasserwirtschaft Markus Federspiel kann prinzipiell dazu sagen, dass Speicherkraftwerke ohne Zweifel eine Wirkung auf den Hochwasserschutz haben. Das allerdings erst dann, wenn sie in Betrieb sind. Und auch hier gilt: je weiter entfernt, desto geringer die Wirkung. Die Umsetzung von mehreren großen Speicherkraftwerken in absehbarer Zeit ist aber auch angesichts der gesellschaftlichen Diskussion und der langen Verfahrensdauer unrealistisch. Selbst die derzeit in Planung befindlichen Kraftwerke der TIWAG können erst dann einen Beitrag für den Hochwasserschutz leisten, wenn diese in Betrieb sind. Deren mögliche Wirkung wird aber jedenfalls in der Planung zum Hochwasserschutz im Unteren Unterinntal geprüft.
Hochwasserschutz ist JETZT notwendig
Die BürgerInnen und Bürger im Unterinntal warten nunmehr schon mehr als zehn Jahren auf die Umsetzung von Hochwasserschutzmaßnahmen. Es ist den betroffenen Gemeinden, den Infrastrukturträgern und dem Land Tirol wichtig, dass die Umsetzung des Hochwasserschutzes nicht weiter hinausgezögert wird.
Foto Klaus Madersbacher: Vize-Bgm Michael Dessl, Thomas Unterrainer (Obmann Umweltausschuss), Richard Lamprecht (Bienenzuchtverein), Josef Margreiter (Bauernladen), Anni Häusler (e5-Teamleiterin), Fritz Gurgiser (Transitforum Austria), Michael Lebesmühlbacher (Gemüsekiste), Michi Brötz (Speisekammer Schwaz)
Gemeinsam beteiligten sich der Landwirtschaftsausschuss, Umwelt- und e5-Ausschuss an den tirolweiten „Aktionstagen Energie“. Die Veranstaltung begann mit einem Vortrag von Fritz Gurgiser, dem Obmann des Transitforums Austria. Seit Jahrzehnten engagiert sich Gurgiser für die Regionalwirtschaft in Tirol und spricht sich klar gegen das Transportieren von Billigstware aus dem Ausland aus. Wer regional einkauft, sichert Lehr- und Arbeitsplätze in den Gemeinden und garantiert bestmöglichen Klimaschutz durch kurze Transportwege.
Bei der Podiumsdiskussion stellten sich die Diskutanten Michi Brötz (Speisekammer Schwaz), Michael Lebesmühlbacher (Gemüsekiste), Josef Margreiter (Bauernladen Kundl) und Fritz Gurgiser (Transitforum Austria) den Fragen von Anni Häusler, die den Abend als e5 Teamleiterin moderierte.
Anschließend gewährte der Bienenzuchtverein Kundl mit Obmann Richard Lamprecht Einblicke in die Imkerei. Nach einer ausführlichen Diskussion mit dem Publikum sorgte der Kundler Bauernladen mit einem Bauernbuffet für das leibliche Wohl.
Familienministerin Juliane Bogner-Strauß überreicht das Gütezeichen familienfreundlichegemeinde an die Marktgemeinde Kundl.
Die Gemeinden leisten einen enormen Beitrag zu einem familienfreundlichen Österreich. Von gelebter Familienfreundlichkeit in der Gemeinde profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger sondern auch die lokale Wirtschaft. Vor allem aber setzen familienfreundliche Gemeinden auch ein wichtiges gesellschaftspolitisches Signal. Zudem erhielt Kundl das UNICEF-Zusatzzertifikat „Kinderfreundliche Gemeinde“. Kinder und Familien sind die Zukunft der Gemeinde und gelebte Familienfreundlichkeit ist ein wichtiger Standortfaktor für die Kommunen“, betont Gemeindebund-Präsident Alfred Riedl. „Von Kinderbetreuung, über Freizeitmöglichkeiten bis zum Zusammenleben aller Generationen – in allen Bereichen sind die Gemeinden gefordert, gemeinsam mit ihren Bürgerinnen und Bürgern, die lokal richtigen und notwendigen Lösungen zu finden. Vom staatlichen Gütezeichen, und dem partizipativen Prozess, profitieren Gemeinde und Familien gleichermaßen“, so Riedl.
Die Marktgemeinde Kundl ist dem e5 Programm im Frühjahr 2011 beigetreten. Bereits vor dem Programmeinstieg wurde in Kundl ein Fernwärmeprojekt mit Vorbildcharakter initiiert. Bewusstseinsbildung, Energieberatung und das Ansprechen verschiedener Zielgruppen sind der Marktgemeinde Kundl ein besonderes Anliegen zum Erreichen ihrer Energieziele.
VORBILDPROJEKTE
Neubau des Sozialzentrums: HWB: 20 kWh/m2a, Fernwärmeanschluss, LED-Beleuchtung, Energiebuchhaltung, Fernwärmenetz mit 500 angeschlossenen Objekten, E-Bike Förderung in Form von Gutscheinen für die Kundler Wirtschaft, Umfangreiche Energiesparförderungen, Energie Service Stelle Kundl am Gemeindeamt.
Anmerkung der e5-Kommission
Die Kommission würdigt die Kontinuität die die Gemeinde bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen an den Tag legt. Besonders würdigt die Kommission das Engagement und das Bewusstsein für die Themen Energie, Mobilität, Nachhaltigkeit, Umwelt,...in der Verwaltung. Die Maßnahmen der Gemeinde im Bereich Elektromobilität, beispielsweise die Anschaffung von Elektrofahrzeugen, auch Spezialanfertigungen für den Bauhof, sowie die Verwendung von akkubetriebenen Geräten bei der Grünraumpflege, sollte beispielgebend für andere Gemeinden sein.
Die Kommission empfiehlt mit dem Blick, auf den kommenden Auditierungszyklus bis 2022 die Arbeit in gewohnter Qualität und Quantität fortzusetzen, um den Schritt zum fünften e5 zu schaffen.
Aktuell haben drei Tiroler Gemeinden (Assling, Virgen, Wörgl) das fünfte „e“ erreicht. Und natürlich ist es auch das erklärte Ziel der e5-Gemeinde Kundl, bald den 5e-Status und damit die höchste Auszeichnung zu erlangen!
Der Umwelt- und e5 Ausschuss wird von Thomas Unterrainer und Anni Häusler geleitet!
Nachdem das Inn-Hochwasserschutzprojekt in den vergangenen Monaten weiter optimiert worden war, hat der Kundler Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den Beitritt zum Wasserverband mit 13 zu 2 Stimmen beschlossen. Der Beitritt zum Wasserverband ist die rechtliche Basis zu weiteren Verhandlungen mit den Grundeigentümern. Am Ende der Verhandlungen stehe immer noch das Ziel die Zustimmung von allen Grundeigentümern zu erlangen. Die Verhandlungen mit diesen wird auch nach einer etwaigen Verbandsgründung weitergeführt.
Entscheidungsgrundlage und Abwiegungsprozess:
Basis für die Gründung des Wasserverbandes „Hochwasserschutzverband Unteres Unterinntal“ ist die „Abflussuntersuchung und Gefahrenzonenplanung Inn“ die aufgrund des Hochwassers 2005 vom Land Tirol in Auftrag gegeben wurde und vom Ingenieurbüro Schönherr bis zum Jahr 2013 erarbeitet wurde. Diese Planung wurde im Jahr 2016 überarbeitet und ist am 13.02.2018 (nach Durchlauf des dafür vorgesehen behördlichen Verfahrens) vom Bundesministerium offiziell genehmigt und freigegeben worden.
Aufgrund dieses Gefahrenzonenplanes wurde im Jahr 2014 von Seiten des Landes Tirol damit begonnen, ein Hochwasserschutzprojekt für den Bereich von Rattenberg/Kramsach bis Wörgl/Angath zu erarbeiten, welches für den Hochwasserfall-HQ100 vorsorgen soll. Zu diesem Zwecke werden Retentionsräume verwendet, die schon bisher in der roten Zone liegen und bei einen Hochwasserfall-HQ100 sowieso geflutet sind.
Ergebnis für Kundl:
Das Schutzprojekt in der aktuellen Fassung wurde für Kundl optimiert: durch den verstärkten Einsatz von Mauern anstatt von Dämmen, durch die Reduzierung des Freibords und durch die Anpassung der Dammhöhen werden die landwirtschaftlichen Überflutungsflächen im Gemeindegebiet von Kundl von 238 ha schlussendlich auf 36 ha reduziert (diese 36 ha können auch weiterhin landwirtschaftlich bewirtschaftet werden, werden aber bei einem Hochwasserereignis geflutet und müssen anschließend wiederhergestellt und entschädigt werden.) Damit ist der dauerhafte Erhalt von hochwertigen Wirtschaftsflächenfür die Landwirtschaft in Kundl sichergestellt.
Das Kundler Gewerbegebiet am Weinberg und am Schmelzerweg, die Wohngebäude bis zum Sportplatz sowie das Gewerbegebiet Kundl Ost (Liesfeld) werden durch das Hochwasserschutzprojekt hochwassersicher: es kommen rd. 33 ha Bauland aus den Überflutungsflächen heraus! Außerdem werden damit auch 18 landwirtschaftliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude unmittelbar hochwassersicher.
Die Gespräche mit den Kundler Grundeigentümern über Grundeinlösen und Grundtäusche wurden von der Abteilung Bodenordnung des Landes Tirol geführt und können ab Bestehen des Wasserverbandes umgesetzt werden, wobei die Zurverfügungstellung von Ersatzflächen absolut Vorrang hat.
Der am stärksten betroffene Kundler Hofstellenbesitzer hat nach den Gesprächen mit der Abteilung Bodenordnung seine grundsätzliche Zustimmung zur Aussiedlung abgegeben. Die Abt. Bodenordnung wird auch nach Gründung des Wasserverbandes weiterhin das Projekt mit den Grundeigentümern begleiten. Es muss betont werden, dass es vordergründig darum geht, den Schutz von Wohnhäusern, Hofstellen, Betrieben und Menschen dem Schutz von landwirtschaftlichen Flächen vorzuziehen.
Entschädigungsmodell für Retentionsflächen:
Land Tirol und Landwirtschaftskammer Tirol haben ein umfangreiches Entschädigungsmodell für die Grundeigentümer entwickelt. (Quelle: Bauernzeitung Nr.25 / 21 Juni 2018)
Was wird entschädigt?
Mehr dazu: Hochwasserschutz Unteres Unterinntal
Kommentar Michael Dessl:
Verhandlung mit den Grundeigentümern brauchen Rechtssicherheit. Es gibt keine Alternative zur Gründung eines Wasserverbandes. Alternativen (z.B. Alpine Retention) dazu wurden geprüft. Bisher haben 6 Gemeinden dem Wasserverband zugestimmt, ausständig sind noch Radfeld und Angath. Ein weiterer Wasserverband "Mittleres Unterinntal" rund um Schwaz mit 13 Gemeinden ist in der Gründungsphase.Schon seit einigen Jahren beschäftigt sich der Gemeinderat der Marktgemeinde Kundl intensiv mit dem Projekt „Hochwasserschutz Unteres Unterinntal“ bzw. mit der erforderlichen Gründung eines Wasserverbandes. Zurückblickend möchte ich daran erinnern, dass zu Beginn der Planungen für das Hochwasserschutzprojekt „Kramsach bis Angath“ ein einziger Retentionsraum in Kundl und Radfeld vorgesehen gewesen wäre. Die Gemeinde Kundl hätte es dabei mit einer Staufläche von 238 Hektar am stärksten getroffen. Für diese Variante hat es daher seitens der Gemeindeführung niemals eine Zustimmung gegeben. Als Vizebürgermeister war es mir immer wichtig, bei den zahlreichen Planungstreffen, den Gesprächen in der BH-Kufstein oder den Sitzungen in der Projektgruppe bzw. den von mir geleiteten Landwirtschaftsauschuss mit Einbindung aller politischen Fraktionsvorsitzenden für die Gemeinde Kundl, die Kundler Grundeigentümer und die am stärksten betroffene Hofstelle eine tragbare Lösung zu finden. Trotz kontroversiell geführter Diskussionen und Meinungen darf man nämlich nicht vergessen, dass auch wir in der Gemeinde Kundl vom Hochwasserschutzprojekt enorm profitieren. Ich bin davon überzeugt, dass das nunmehr erzielte Verhandlungsergebnis ein sehr gutes Ergebnis ist. Das Schutzprojekt in der aktuellen Fassung wurde für Kundl wesentlich optimiert. Mit dem mehrheitlichen Beschluss des Gemeinderates zum Projekt „Hochwasserschutz Unteres Unterinntal“ und mit dem Beitritt zum Wasserverband ist sichergestellt, dass die landwirtschaftlichen Flächen weiterhin bewirtschaftet werden können. Kommt es zu einem Schadensereignis, werden diese wiederhergestellt und die Eigentümer erhalten eine faire Entschädigung. Auch das Kundler Gewerbegebiet am Weinberg und am Schmelzerweg, die Wohngebäude bis zum Sportplatz sowie das Gewerbegebiet Kundl Ost (Liesfeld), werden durch das Projekt hochwassersicher. Außerdem werden damit 18 landwirtschaftliche Wohn- und Wirtschaftsgebäude unmittelbar gegen ein Hochwasser geschützt. Das erzielte Verhandlungsergebnis ist ein sehr gutes Ergebnis und ich bin zuversichtlich, dass auch die weiteren Gespräche mit den vom Projekt hauptbetroffenen Grundeigentümern positiv abgeschlossen werden können.
Beste Grüße
Vizebgm. Michael Dessl
Projektstart zu “Wie heizt Tirol 2050? Pilotgebiet Planungsverband Wörgl und Umgebung”
Quelle BEZIRKSBLÄTTER (red). Im Projekt “Wie heizt Tirol 2050? Pilotgebiet Planungsverband Wörgl und Umgebung” wollen die acht Gemeinden des Planungsverbandes 29 – Angath, Bad Häring, Kirchbichl, Mariastein, Angerberg, Breitenbach, Kundl und Wörgl – in Zusammenarbeit mit der "Wasser Tirol – Wasserdienstleistungs GmbH" und den Stadtwerken Wörgl untersuchen, wie die zukünftige Wärmeversorgung in der Region frei von fossilen Energieträgern funktionieren kann. Die Gesamtkosten für dieses Projekt betragen netto 120.000 Euro und werden zu 44 Prozent vom Land Tirol und 56 Prozent von den Gemeinden des Planungsverbandes getragen. Der Projektstart erfolgte am 22. Mai mit einem "Kick-Off-Workshop" im Kundler Sozialzentrum „Mitanond“.
Planungsverband 29 übernimmt Vorreiterrolle
Als Vertreter der Gemeinde Kundl eröffnete Vzbgm. Michael Dessl den Workshop und zeigte sich stolz, dass es gelungen sei, alle Gemeinden des Planungsverbands sowie die Stadtwerke Wörgl an einen Tisch zu bringen und zur aktiven Teilnahme zu animieren: „Nur wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen, kann die Energiewende erreicht werden. Der Planungsverband kann damit eine Vorreiterrolle für ganz Tirol einnehmen.“
Die Bürgermeisterin der Stadt Wörgl und Obfrau des Planungsverbandes 29, Hedwig Wechner, stellte das Projekt und die Motivation des Planungsverbandes vor. Sie sieht im Projektansatz vor allem den Vorteil, dass Wärmeversorgungslösungen auch übergemeindlich angedacht und aufgrund von Synergien umgesetzt werden können, die auf Gemeindeebene betrachtet unter Umständen keine Chance auf Verwirklichung hätten: „Der Planungsverband ist ein guter Boden für eine Pilotregion – sind doch bereits fünf der acht Gemeinden als E5-Gemeinden aktiv und verfolgt die Stadt Wörgl seit 2012 einen konkreten Energieentwicklungsplan.“
Insgesamt sind sechs Gemeinden im Planungsverband E5-Gemeinden.
Umsetzung der Landesstrategie auf Gemeindeebene
„Das Erreichen der Energieziele ist eine große Herausforderung“, stellte Energiereferent LHStv. Josef Geisler klar. „In den vergangenen Jahrzehnten ist der Energiebedarf Tirols exponentiell gestiegen. Seit 2005 allerdings stagniert der Energiebedarf – und das bei steigenden Bevölkerungszahlen und steigender Wirtschaftsleistung. Nun geht es darum, die Wende hin zu einem sinkenden Energiebedarf zu schaffen“, so Geisler.
Aktuell werden noch mehr als 40 Prozent der Energie in Gebäuden eingesetzt. Daher verstärke das Land Tirol zukünftig auch seine Aktivitäten in diesem Sektor – und hier vor allem in der Wärmeversorgung. „Im Wärmebereich sehen wir noch sehr große Potenziale zur Energieeinsparung. Diese liegen vor allem in der umfassenden Sanierung von Gebäuden, aber auch in der optimierten Wärmebereitstellung“, so Geisler, der sich aus der Initiative des Planungsverbandes wichtige Rückschlüsse für das ganze Land erwartet, „denn schließlich muss die Energiestrategie nicht nur auf dem Papier bestehen sondern in allen Gemeinden umgesetzt werden“.
Gemeindeübergreifende Lösungen für die zukünftige Wärmeversorgung
Die acht Gemeinden zählen insgesamt rund 33.000 Einwohner und 8.472 Gebäude. Darunter sind sechs "E5-Gemeinden": Wörgl, Kundl, Angerberg, Breitenbach, Bad Häring und Kirchbichl.
Rupert Ebenbichler, einer der zwei Geschäftsführer der "Wasser Tirol", stellte das Projekt inhaltlich vor und erklärte die konkreten nächsten Schritte: „In der ersten Projektphase werden wir das Energiesystem und speziell den Wärmesektor in den Gemeinden detailliert analysieren. Anschließend werden wir in enger Zusammenarbeit mit den lokalen Energieteams standortspezifische und gemeindeübergreifende technische Lösungen für eine langfristige Wärmeversorgung in Übereinstimmung mit den Energiezielen Tirols entwickeln“.
Die "Wasser Tirol – Wasserdienstleistungs-GmbH" ist ein "nach ÖNORM EN ISO 9001 zertifiziertes Unternehmen für die Entwicklung, Abwicklung von Projekten, Betrieb von Anlagen, Forschung und Ausbildung sowie ein Labor für Qualitätssicherung, welches als Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle nach ÖNORM EN ISO/IEC 17025, ÖNORM EN ISO/IEC 17020 und ÖNORM EN ISO/IEC 17065 akkreditiert ist". Die Geschäftsführung liegt bei Rupert Ebenbichler und Dietmar Thomaseth.
Das Projekt ist über eine Laufzeit von einem Jahr angesetzt.
Für Stephan Oblasser, Energiebeauftragter des Landes Tirol, müsse die Energiewende "von unten, aus den Gemeinden heraus", erfolgen und könne nicht nur "von oben herab über Regulatorien" erreicht werden: „Der Planungsverband Wörgl und Umgebung bietet hier aus meiner Sicht ein besonders gutes 'Testfeld', umfasst das Gebiet doch neben städtischen und ländlichen Bereichen auch Industrie-, Wohn- und Mischgebiete sowohl in Tal- als auch in Hanglagen. Hier ist einfach alles geboten, was wir in anderen Bereichen Tirols auch finden.“
Reinhard Jennewein, Geschäftsführer der Stadtwerke Wörgl liegt als Mitinitiator des Projektes besonders am Herzen, "dass die Wertschöpfung in der Region bleibt". „Anstatt viel Geld für fossiles Öl und Gas ins Ausland zu schicken, sollten wir daran arbeiten die eigenen Ressourcen für die eigene Energieversorgung zu nutzen und die Wertschöpfung im Land zu behalten“, so der Stadtwerke-GF.
Am Anfang der Tätigkeit stehen GemeindevertreterInnen vor einigen Herausforderungen. Es ist deshalb wichtig, über Ansprüche und Handlungsmöglichkeiten informiert zu sein. Bei vier Infoabenden haben Energie Tirol und das Klimabündnis Tirol versucht, den Einstieg zu erleichtern. Über 300 GemeinderätInnen wissen nun, wie sie das Land Tirol mit gezielten Energieeffizienzmaßnahmen auf dem Weg nach TIROL 2050 energieautonom unterstützen können.
Obmann Umweltausschuss – e5 Team
Thomas Unterrainer
„Regional“ und „saisonal“ - Das waren die Schlagworte, die an der Neuen Mittelschule im Mittelpunkt des Kochunterrichts der 4. Klassen standen. Seminarbäuerin Adelheid Gschösser aus Reith i. A. gestaltete an drei Nachmittagen im Mai mit den Schülerinnen und Schülern den Kochunterricht. Das Thema: BURGER AUF TIROLERISCH. Angefangen vom Brotbacken bis hin zu verschiedenen Soßen und Beilagen aus der heimischen Landwirtschaft, konnte sich jedes Kind seinen eigenen Burger kreieren. Es war ein Projekt, das es in dieser Form in Tirol bisher noch nie gegeben hat. Es freut mich als Ortsbäuerin, dass meine Idee bei den Schülerinnen und Schülern auf viel Begeisterung gestoßen ist.
Marianne Seebacher
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